DBI-Studie: Grünes Flüssiggas spielt tragende Rolle bei der Energiewende im ländlichen Raum
Berlin, 31. August 2021. Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz hat die Bundesregierung für Deutschland das Ziel gesetzlich verankert, bis 2045 treibhausgasneutral zu sein. Im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas e. V. (DVFG) untersuchte die renommierte DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH, die Potenziale von Grünem Flüssiggas.
Zentrale Studienergebnisse:
• Jede zweite Ölheizung in Deutschland ist prädestiniert für eine Umstellung auf Flüssiggas – dadurch könnte der Gesamtbedarf an Grünem Flüssiggas bis 2050 auf 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
• Grünes Flüssiggas aus Deutschland kann den gesamten künftigen Bedarf für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von Wohngebäuden decken, die nicht an das Erdgasnetz angeschlossen sind.
• Flüssiggas-Heizungen im Wohnungsbestand können ohne technische Anpassungen mit Grünem Flüssiggas betrieben werden – und damit kostengünstig CO2-Emissionen im Gebäudebestand mindern.
Großes Potenzial für Grünes Flüssiggas im ländlichen Raum
Grünes Flüssiggas kann insbesondere die CO2-Emissionen von Wohngebäuden im ländlichen Raum kostengünstig senken, da Flüssiggas-Heizungsanlagen im Wohnungsbestand ohne technische Anpassungen mit dem regenerativen Energieträger betrieben werden können. „Die vom Deutschen Verband Flüssiggas vorgelegte Studie zeigt, dass Grünes Flüssiggas ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende sein wird“, sagt der DVFG-Vorstandsvorsitzende Jobst-Dietrich Diercks. „In den kommenden 10 bis 15 Jahren wird es unser Ziel sein, überwiegend Grünes Flüssiggas einzusetzen und damit die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranzubringen.“
Deutschland kann sich selbst mit Grünem Flüssiggas versorgen
Das Marktpotenzial für Grünes Flüssiggas ist enorm: Laut DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH könnten von den insgesamt 5,87 Millionen Ölheizungen in Deutschland rund die Hälfte (3,08 Millionen) auf Flüssiggas umgestellt werden. „Jede zweite Ölheizung in Deutschland ist somit für einen Wechsel hin zu einer modernen Flüssiggas-Heizung prädestiniert. Das ist für kostenbewusste Heizungsmodernisierer eine attraktive Option“, sagt Diercks. Die Studie der DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH errechnet bis zum Jahr 2050 ein Absatzpotenzial für Grünes Flüssiggas im Wärmemarkt in Deutschland von 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Laut Einschätzung des DBI ließe sich der gesamte Bedarf an Grünem Flüssiggas für den Wärmemarkt aus heimischen Quellen decken.
So wird Grünes Flüssiggas erzeugt
Grünes Flüssiggas ist klimafreundlich: Bei der Verbrennung wird nur CO2 aus biologischer Herkunft frei, sofern es aus Biogas synthetisiert wurde. Die wirtschaftlichste Methode Grünes Flüssiggas herzustellen, ist der Prozess der trockenen Reformierung von Biogas mit anschließender Dimethylether- und Propylensynthese. Ein weiterer aussichtsreicher Weg, um Grünes Flüssiggas zu erzeugen, liegt in der Co-Elektrolyse von CO2 unter Verwendung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff. Das CO2 fällt beispielsweise bei der Aufbereitung von Biogas zu einspeisefähigem Biomethan an.
Perspektive für viele Biogasanlagenbetreiber
Die Erzeugung von Grünem Flüssiggas kann vielen Betreibern von Biogasanlagen eine zusätzliche Perspektive bieten. „Es sollte das Ziel sein, in möglichst vielen Bundesländern Demonstrations- und Pilotanlagen zu errichten“, sagt Diercks.
Die Studie zum Download
Die DBI-Studie „Grüne Flüssiggasversorgung: Aktueller Stand und Entwicklungsmöglichkeiten“ im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas analysiert verfahrenstechnische Optionen und die Potenziale für die Erzeugung von Grünem Flüssiggas. Sie steht auf der Website des DVFG zum Download bereit