DVFG Newsletter FlüssiggasAktuell
April 2020 04/2020
Mund-Nasen-Schutzmaske (Mu-Naske)
© Nanthicha Khamphumee - stock.adobe.com
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die COVID-19-Pandemie bestimmt weiterhin die Tagesordnung – und führt auch dazu, dass sich energiepolitische Vorhaben verzögern. So wird etwa berichtet, dass beim sogenannten Green Deal, mit dem Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent avancieren soll, das Tempo nun doch gedrosselt werden könnte. Zugleich mehren sich Forderungen, die Phase eines wirtschaftlichen Neustarts für energiepolitische Weichenstellungen zu nutzen, um unser System krisensicherer zu machen. Hierzulande beobachten wir, dass der Beschluss der Nationalen Wasserstoffstrategie ins Stocken geraten ist. Gleiches könnte für die Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes zutreffen, das unter anderem die Abkehr vom Heizöl beschleunigen will. Dass emissionsarme Heizöl-Alternativen, zu denen auch Flüssiggas zählt, hoch im Kurs stehen, zeigen nun erste veröffentlichte Zahlen zum Abruf der neuen Fördermittel. Die Konjunktur kann diesen Schwung gut gebrauchen – und dürfte sich auch über weitere energiepolitische Impulse freuen.

Einen guten Start in den Mai und bleiben Sie gesund
Ihr DVFG-Redaktions-Team
PDF-Newsletter
FlüssiggasAKTUELL 04/2020 · PDF
Download Newsletter
Inhaltsverzeichnis
Politik & Markt
Förderprogramme für den Gebäudesektor: Austauschprämie für Ölheizungen besonders stark gefragt
Technik & Normung Technik & Normung
Neues aus den Regelwerken DIN und DVGW: DIN EN 16119, DIN EN 521, DIN 30652-3, G 462 und G 472
Politik & Markt

Förderprogramme für den Gebäudesektor: Austauschprämie für Ölheizungen besonders stark gefragt

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (BAFA) und die KfW haben für das erste Quartal 2020 eine Steigerung der Anträge bei Förderprogrammen für erneuerbare Energie und Energieeffizienz im Gebäudesektor vermeldet.
In den Monaten Januar bis März 2020 seien bei der KfW bereits 18.800 Anträge für die Errichtung oder den Ersterwerb eines Effizienzhauses gestellt worden. Bei energieeffizienten Sanierungen, darunter etwa die Dämmung einzelner Gebäudeteile oder Komplettsanierungen, seien im gleichen Zeitraum über 26.500 Anträge eingegangen, so BMWi, BAFA und KfW in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Angaben zur Anzahl entsprechender Anträge im ersten Quartal des Vorjahres 2019 machten sie dabei nicht.
Mit Blick auf das novellierte Marktanreizprogramm für EE-Wärme (MAP) hingegen zogen BMWi, BAFA und KfW einen konkreten Vergleich: Seit der Einführung der neuen Förderanreize im Januar 2020 seien die Investitionen in klimafreundliche Heizungen stark gestiegen. Im ersten Quartal 2020 seien 47.500 Förderanträge gestellt worden, was einer Steigerung von über 150 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspreche. Insbesondere die neu eingeführte Austauschprämie für Ölheizungen werde stark nachgefragt und fast bei der Hälfte der Fälle mitbeantragt. BMWi, BAFA und KfW werteten die Förderprogramme als einen immer wichtigeren Beitrag zur Stabilisierung der Konjunktur in Deutschland – dieser könne helfen, die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie zu mindern.

Zur gemeinsamen Erklärung von BMWi, BAFA und KfW
Handwerker montiert Heizkörper
© RossandHelen photographers

Mineralölbranche: Energiesteuer auf CO2-Bepreisung umstellen

Der Mineralölwirtschaftsverband e. V. (MWV) und das Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO) haben gemeinsam an die Bundesregierung appelliert, eine Phase des Hochfahrens nach Bewältigung der Corona-Krise für die Einführung erneuerbarer Kraft- und Brennstoffe zu nutzen. Die Bundesregierung solle sich auf EU-Ebene im Rahmen des Green Deals für eine Umstellung der Energiesteuer in eine CO2-Bepreisung einsetzen. Dies würde etwa im Fall von Benzin bereits kurzfristig ein Preissignal in der Größenordnung von 300 Euro pro Tonne CO2 ermöglichen, ohne Verbraucher zusätzlich zu belasten. Ein derartiges Modell könne Investitionsanreize schaffen und den Markthochlauf erneuerbarer Kraftstoffe unterstützen.

Zur gemeinsamen Erklärung von MWV und IWO
© nattanan - stock.adobe.com

Bündnis fordert Konjunkturpaket und Festhalten an Klimazielen

Ein breit angelegtes Bündnis aus 189 Verbänden und Unternehmen – darunter etwa der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE) und die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. (ASUE) – hat in einem Schreiben an die Bundesregierung ein Klima-Konjunkturpaket gefordert. Es gelte, an den Klimazielen festzuhalten und Planungssicherheit zu schaffen, um die Investitionen in die Energiewende fortsetzen zu können. Die Krisenfestigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft solle mit Konjunkturinvestitionen gestärkt werden – auch im Rahmen des Green Deal der Europäischen Union. Für eine schnelle wirtschaftliche Erholung sollten die notwendigen staatlichen Investitionen und Investitionshilfen beschlossen werden. Dies schließe Anreizprogramme für Energieeffizienz, Strom aus erneuerbaren Energien, Wärme und Kälte, klimafreundliche Mobilität, klimaneutrale Gebäude und hocheffiziente Industrieprozesse ein. Investitionen in CO2-arme sowie nachhaltige Infrastruktur und Klimaschutzlösungen seien ein wirksamer Konjunkturmotor, erklärten die Unterzeichner.
Kohlenstoffdioxid-Kompass
© Olivier Le Moal
Technik & Normung

Neues aus den Regelwerken DIN und DVGW

Neue Normen und Entwürfe (DIN)

DIN EN 16119, Flüssiggas-Geräte und Ausrüstungsteile – Dichtkappen und Dichtstopfen für Flaschen und Behälter für Flüssiggas (LPG) – Spezifikation und Prüfungen
Norm-Entwurf, Ausgabe 2020-05, Frist zur Stellungnahme bis 2020-06-03

Der Europäische Norm-Entwurf legt die Anforderungen an die Auslegung, Prüfung und Kennzeichnung von Kappen und Stopfen fest, die zur Herstellung einer druckdichten Abdichtung für Ventile für Gasflaschen und Druckbehälter für Flüssiggas verwendet werden. Dichtkappen und Dichtstopfen stellen eine zusätzliche Abdichtung für selbstschließende und handbetätigte Ventile sicher. Gegenüber DIN EN 16119:2013-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Abschnitt 3 „Begriffe“ aktualisiert;
b) Norm redaktionell überarbeitet.


DIN EN 521, Festlegungen für Flüssiggasgeräte – Tragbare, mit Dampfdruck betriebene Flüssiggasgeräte
Norm, Ausgabe 2020-05

Die Europäische Norm definiert die Konstruktions- und Leistungsmerkmale hinsichtlich Sicherheit und wirtschaftlicher Energienutzung tragbarer Geräte, die Flüssiggase bei Dampfdruck innerhalb des Gasbehälters verbrennen. Sie definiert auch die Prüfverfahren, die Anforderungen zur Kennzeichnung und die Informationen der Gebrauchsanweisung. Die Norm bezieht sich auf verschiedene Arten tragbarer Geräte, die Flüssiggase bei Dampfdruck verbrennen, die mit nicht aufladbaren Kartuschen oder anderen Arten von Gasbehältern betrieben werden. Die Anforderungen gelten für diese Geräte und deren funktionale Bauteile und greifen sowohl im Fall unabhängig eingebauter wie auch bei in Baugruppen integrierte Bauteile. Die Norm betrifft nur die Baumusterprüfung. Sie bezieht sich weder auf Geräte, die mit Flüssiggas in flüssiger Phase versorgt werden, noch auf solche mit fest eingebauten Gasvorratsbehältern. Auch bezieht sie sich nicht auf Gasbehälter oder Schlauchleitungen. Gegenüber der DIN EN 521:2006-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) flache Gaskocher wurden aus dem Anwendungsbereich entfernt;
b) redaktionelle Überarbeitung.


DIN 30652-3, Gasströmungswächter – Teil 3: Konformitätsbewertung von Gasströmungswächtern für die Gasinstallation
Norm-Entwurf, Ausgabe 2020-05, Frist zur Stellungnahme bis 2020-06-17

Der Norm-Entwurf legt die Anforderungen an die Konformitätsbewertung von Gasströmungswächtern für die Gasinstallation fest. Das Dokument ist nur in Verbindung mit DIN 30652-1:2020 anzuwenden und soll in das DVGW-Regelwerk „Gas“ aufgenommen werden. Einige Elemente des Dokumentes können Patentrechte berühren. Das Deutsche Institut für Normung e. V. hat daher darauf hingewiesen, dass es nicht dafür verantwortlich ist, einige oder alle Patentrechte im Entwurf zu identifizieren. Das Dokument basiert auf der DVGW vorläufigen Prüfgrundlage VP 305 1:2007-12 „Gasströmungswächter für die Gasinstallation“ und ersetzt Teile davon. Folgende Änderungen wurden im Vergleich zu dieser Basis vorgenommen:
a) die Normbezüge wurden aktualisiert;
b) alle Produktanforderungen wurden gestrichen;
c) Umfang der Überwachung wurde aufgenommen.


Neue Normen und Entwürfe (DVGW)

G 462: Gasleitungen aus Stahlrohren bis 16 bar Betriebsdruck; Errichtung
DVGW Arbeitsblatt, Ausgabe 2020-03

Das Arbeitsblatt gilt für die Planung, den Bau, die Prüfung sowie die Inbetriebnahme von Leitungen aus Stahlrohren, die der Versorgung der Allgemeinheit mit Gas dienen, für einen maximal zulässigen Betriebsdruck bis 16 bar, in denen Gase nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 260 fortgeleitet werden. Gegenüber den DVGW-Arbeitsblättern G 462-1:1976-09 und G 462-2:1985-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) inhaltliche Überarbeitung unter Berücksichtigung der Inhalte der DIN EN 12007-1, DIN EN 12007-3 und DIN EN 12327;
b) Zusammenfassung der Anforderungen der DVGW-Arbeitsblätter G 462-1 und G 462-2 in einer Regel;
c) Aktualisierung der normativen Verweise;
d) Neufestlegung der Mindestabstände zu Kabeln;
e) Überarbeitung des Abschnittes „Druckprüfung der Gasleitung“;
f) redaktioneller Abgleich mit dem DVGW-Arbeitsblatt G 472


G 472: Gasleitungen aus Kunststoffrohren bis 16 bar Betriebsdruck; Errichtung
DVGW Arbeitsblatt, Ausgabe 2020-03

Das Arbeitsblatt gilt für die Planung, den Bau, die Prüfung sowie die Inbetriebnahme von Leitungen aus Kunststoffrohren, die der Versorgung der Allgemeinheit mit Gas dienen, für einen maximal zulässigen Betriebsdruck, gemäß Tabelle 1 bis 3, in denen Gase nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 260 fortgeleitet werden. Gegenüber dem DVGW-Arbeitsblatt G 472:2000-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) inhaltliche Überarbeitung unter Berücksichtigung der Inhalte der DIN EN 12007-1, DIN EN12007-2 und DIN EN 12327;
b) Erweiterung des Anwendungsbereiches auf PE-Mehrschichtrohre (PE/PE gestreckt), Rohre aus PA-U und PE-RTP;
c) Neufestlegung der Mindestabstände zu Kabeln;
d) Überarbeitung des Abschnittes „Druckprüfung der Gasleitung“;
e) redaktioneller Abgleich mit dem DVGW-Arbeitsblatt G 462.
Termine

Veranstaltungen des DVFG

DVFG-Regionaltagungen 2020
  • 06. Oktober 2020: Regionaltagung West
  • 04. November 2020: Regionaltagung Nord/Ost
  • 11. November 2020: Regionaltagung Süd
_
Impressum
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
EnergieForum Berlin
Stralauer Platz 33–34
10243 Berlin
Telefon: +49 30 293671-0

Vertretungsberechtigte:
Rainer Scharr, (Vorsitzender)
Jobst-Dietrich Diercks (1. stellv. Vorsitzender)

Vereinsregistereintragung:
Registergericht: Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Registernummer: 95 VR 22412 Nz

Umsatzsteuer-ID Nummer nach § 27s UStG:
DE 114108318
Verantwortlich im Sinne des & 55 Abs. 2 RStV:
Sabine Egidius
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
E-Mail: presse@dvfg.de
Haftungsausschluss:
Die Inhalte des Newsletters werden stets mit größter Sorgfalt erstellt. Gleichwohl übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Internetseiten, auf die per Link verwiesen wird.
Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.

Urheber- und Leistungsschutzrechte:
Die im Rahmen des Newsletters zur Verfügung gestellten Inhalte unterliegen dem deutschen Urheber- und Leistungsschutzrecht. Jede vom Urheber- und Leistungsschutzrecht nicht zugelassene Verwertung (z. B. Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung) bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Rechteinhabers.
Zurück zur Listenansicht