DVFG Newsletter FlüssiggasAktuell
Oktober 2017 10/2017
Herbst
© cocoparisienne
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

während sich in Berlin die Koalitionspartner in spe auf ihre Sondierungsgespräche einstimmten, wurde bekannt: Deutschland wird seine für 2020 definierten Klimaschutzziele in noch stärkerem Maße verfehlen als bislang angenommen. Auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) meldete sich im Oktober zum Thema Klimaschutz zu Wort, allerdings mit Blick auf die Zielmarke 2050. Eine interessante Erkenntnis der dena dabei: Technologiemix-Szenarien seien wirtschaftlicher und robuster als ausschließlich auf Elektrifizierung fokussierte Pfade. Die Klimaschutzpolitik gilt zu Recht als eines der erklärten Sorgenkinder einer möglichen Jamaika-Koalition. Nicht nur die Einigung auf übergeordnete Ziele, sondern insbesondere die Gestaltung im politischen Alltag könnte zur echten Herausforderung werden. Denn spätestens wenn es an konkrete Gesetze geht, müssen auch praktikable Lösungen her.

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ALTTAG FlüssiggasAKTUELL 10/2017 · PDF
Inhaltsverzeichnis
DVFG
Forum Flüssiggas 2017 am 8. und 9. November in Würzburg: Programm online
Politik & Markt
Bundesumweltministerium: Klimaschutzziele 2020 werden noch deutlicher verfehlt
Technik & Normung
Neues aus den Regelwerken DIN und DVGW: DIN EN 13175, DIN EN 15202, DIN EN 12817, DIN EN 12819
Termine
Neuer Lehrgang an der Deutschen Flüssiggas Akademie: Sachkundige für Flüssiggas Freizeitgeräte
DVFG

Forum Flüssiggas 2017 in Würzburg: Programm online

Das endgültige Programm des Forums Flüssiggas 2017 am 8. und 9. November in Würzburg steht auf der Website des DVFG zum Download bereit. Wir freuen uns darauf, Sie vor Ort begrüßen zu dürfen!
Würzburg
© Andreas Troll
Politik & Markt

Bundesumweltministerium: Klimaschutzziele 2020 werden noch deutlicher verfehlt

Nach Berechnungen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) wird Deutschland sein selbst gestecktes Klimaschutzziel von 40 Prozent weniger CO2 bis 2020 im Vergleich zu 1990 noch deutlicher verfehlen als bereits vor einigen Monaten eingeräumt.

Ein im Mai 2017 vorgelegter Projektionsbericht war zu dem Schluss gelangt, dass bis 2020 lediglich eine CO2-Ersparnis von 34,7 Prozent gegenüber 1990 erreicht werden könne. Nach neuen Berechnungen, die das BMUB nun anhand vorläufiger Zahlen für 2016 und für das erste Halbjahr 2017 anstellen ließ, wird die Klimaschutzlücke noch größer ausfallen: Demnach wird bis 2020 nur noch eine Treibhausgasminderung um 31,7 bis 32,5 Prozent erzielt werden. Als Hauptursachen für diese Entwicklung benannte das BMUB ein hohes Wirtschaftswachstum, weiter steigende Stromexportüberschüsse, niedrige Energie- und Kraftstoffpreise sowie die Zunahme der Bevölkerung.
Für den Gebäudesektor lasse sich laut BMUB noch nicht belastbar abschätzen, ob die größere Bevölkerungszahl auch mit einer höheren Wohnfläche pro Kopf einhergehen werde. Auch sei ein zusätzlicher Anstieg der Bevölkerung von 2017 bis 2020 noch nicht mit einkalkuliert. Im Verkehrsbereich seien die Annahmen zur Entwicklung der Elektromobilität ein großer Unsicherheitsfaktor: Den im Projektionsbericht für 2020 angenommenen 600.000 Elektro-Fahrzeugen stehen weiterhin niedrige Antragszahlen für den sogenannten Umweltbonus gegenüber. Bis zum 30. September 2017 waren lediglich 33.660 Förderanträge beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingegangen.
Verkehrsschild CO2
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dena zieht Zwischenfazit zur Leitstudie Integrierte Energiewende

Verfügbare Technologien ermöglichen bis 2050 eine CO2-Reduktion von 90 Prozent – sofern die Optionen in einem ambitionierten Transformationspfad optimal genutzt werden. Zu diesem Schluss gelangt die Deutsche Energie-Agentur (dena) in einer ersten Zwischenauswertung ihrer Leitstudie Integrierte Energiewende. Die Sektorziele, die der Klimaschutzplan 2050 für das Jahr 2030 vorsehe, sind nach Ansicht der dena noch nicht optimal austariert.

Die dena-Leitstudie arbeitet mit drei verschiedenen Szenarien, in denen für die Elektrifizierung jeweils eine unterschiedlich starke Ausprägung angenommen wird: Das erste sogenannte Referenzszenario setzt an bei den aktuellen Rahmenbedingungen in Markt und Politik und veranschlagt bis 2050 bestenfalls 60 Prozent weniger CO2-Emissionen. Damit würde das Klimaschutzziel von 80 bis 95 Prozent weniger CO2 im Jahr 2050 im Vergleich zu 1990 klar verfehlt. Das zweite Szenario geht von einer breiten Elektrifizierung in Industrie, Gebäuden und Verkehr aus. Hier sieht die dena eine bis zu 90prozentige CO2-Reduktion. Das dritte Szenario wiederum betrachtet einen breiten Mix an Technologien mit einem höheren Anteil an gasförmigen und flüssigen Brenn- und Kraftstoffen, die mit Hilfe von erneuerbaren Energien synthetisch erzeugt und hauptsächlich importiert werden. In diesem Technologiemix-Szenario werde das Ziel einer CO2-Reduktion um 90 Prozent ebenfalls erreicht. Darüber hinaus, so die dena, zeigten sich Technologiemix-Szenarien wirtschaftlicher und robuster als solche, die einseitig auf einen hohen Grad an Elektrifizierung setzten. Erforderlich seien langfristig planbare Anreize für Energieeffizienz und CO2-Vermeidung, die durch eine grundlegende Reform des bestehenden Systems an Steuern, Abgaben und Umlagen erreicht werden müssten, betonte die dena.

Das Zwischenfazit steht auf der Website der dena zum Download bereit.
Technik & Normung

Neues aus den Regelwerken DIN und DVGW

Neue Normen und Entwürfe (DIN)

DIN EN 13175, Flüssiggas-Geräte und Ausrüstungsteile – Spezifikation und Prüfung für Ventile und Fittinge an Druckbehältern für Flüssiggas
Norm-Entwurf, Ausgabe 2017-11, Frist zur Stellungnahme bis 2017-12-06

Der Europäische Norm-Entwurf definiert Mindestanforderungen für die Auslegung, die Prüfung und die Produktionsprüfung von Ventilen, die an ortsbeweglichen oder ortsfesten Druckbehältern für Flüssiggas mit einem Fassungsraum über 150 Liter angebracht sind. Der Entwurf gilt nicht für Sicherheitsventile und deren Zusatzausrüstung, Füllstandanzeiger und Bauteile für mit Flüssiggas betriebene Fahrzeuge, für Raffinerien oder andere verfahrenstechnische Anlagen.

DIN EN 15202, Flüssiggas-Geräte und Ausrüstungsteile – Grundlegende Betriebsmaße für Ausgangsanschlüsse von Flaschenventilen für Flüssiggas und zugehörige Anschlüsse für Geräte
Norm-Entwurf, Ausgabe 2017-11, Frist zur Stellungnahme bis 2017-12-13

Dieser Europäische Norm-Entwurf legt die wesentlichen Anschlussmaße von nach EN ISO 14245 und EN ISO 15995 hergestellten Flüssiggas-Flaschenventilen und -Anschlussstücken einschließlich Druckreglern fest. Ziel ist es, diese sicher miteinander verbinden zu können. Der Entwurf listet Anschlüsse auf, die zwar möglicherweise verbunden werden, unter bestimmten Betriebsbedingungen aber beispielsweise nicht einwandfrei funktionieren könnten. Ein im Entwurf vorgesehenes Kennzeichnungssystem soll sicherstellen, dass nur Ventile und Anschlussstücke mit der gleichen Anschlussstück-Typnummer zusammen verwendet werden.

DIN EN 12817 Flüssiggas-Geräte und –Ausrüstungsteile – Überprüfung und erneute Qualifizierung von Behältern für Flüssiggas mit einem Fassungsraum bis einschließlich 13 m³
Norm-Entwurf, Ausgabe 2017-11, Frist zur Stellungnahme bis 2017-12-27

Der Europäische Norm-Entwurf legt Anforderungen fest für die regelmäßige Überprüfung, wiederkehrende Prüfung und erneute Qualifizierung von ortsfesten Flüssiggas-Lagerdruckbehältern mit einem Fassungsraum ab 150 Liter bis einschließlich 13 m³ sowie der zugehörigen Ausrüstung. Ebenso enthalten sind die Kennzeichnung von Druckbehältern und/oder Aufbewahrung der Aufzeichnungen über Ergebnisse aus der regelmäßigen Überprüfung, wiederkehrenden Prüfung und erneuten Qualifizierung.

DIN EN 12819, Flüssiggas-Geräte und -Ausrüstungsteile – Überprüfung und erneute Qualifizierung von Druckbehältern für Flüssiggas (LPG) größer als 13 m³
Norm-Entwurf, Ausgabe 2017-11, Frist zur Stellungnahme bis 2017-12-20
Termine

Neuer Lehrgang an der Deutschen Flüssiggas Akademie: G 612-Sachkundige für Flüssiggas-Freizeitgeräte

Wer sich zum G 612-Sachkundigen für mit Flüssiggas betriebene Freizeitgeräte wie etwa Gasgrills ausbilden lassen möchte, kann an der Deutschen Flüssiggas Akademie jetzt den entsprechenden halbtägigen Lehrgang für 2018 buchen. Die Teilnehmer erfahren alles Wissenswerte über die Verwendung, Instandhaltung, Wartung und Prüfung von Flüssiggasanlagen im Freizeitbereich und lernen, welche Gesetze, Verordnungen und technische Regelwerke zu beachten sind.

Mehr Informationen und Buchung hier
Grill

© goodluz - Fotolia

Messen und Tagungen

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Veranstaltungen des DVFG

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Impressum
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
EnergieForum Berlin
Stralauer Platz 33–34
10243 Berlin
Telefon: +49 30 293671-0

Vertretungsberechtigte:
Rainer Scharr, (Vorsitzender)
Jobst-Dietrich Diercks (1. stellv. Vorsitzender)

Vereinsregistereintragung:
Registergericht: Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Registernummer: 95 VR 22412 Nz

Umsatzsteuer-ID Nummer nach § 27s UStG:
DE 114108318
Verantwortlich im Sinne des & 55 Abs. 2 RStV:
Sabine Egidius
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
E-Mail: presse@dvfg.de
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