DVFG Newsletter FlüssiggasAktuell
November 2017 11/2017
Bundeskanzleramt
© LoboStudioHamburg – Pixabay
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Neuwahlen, Minderheitsregierung oder doch eine Fortsetzung der Großen Koalition? Nach dem Scheitern der Sondierungsgespräche zwischen Union, FDP und Grünen bewegen wir uns weiterhin auf ungewissem Terrain. Die geschäftsführende Bundesregierung entscheidet das Nötigste, aber mehr auch nicht - und selbst dies gelingt nicht reibungslos, wie der Dissens zum Thema Glyphosat nur allzu deutlich zeigt. Dabei sind einige politische Hausaufgaben längst überfällig. Der jüngste Appell der Bauministerkonferenz etwa, schnell einen Entwurf zur Zusammenführung der Gesetzgebung für den Wärmemarkt vorzulegen, läuft aktuell ins Leere. Eine schnelle und konstruktive Einigung wäre hier umso wichtiger, als dass es Fristen der Europäischen Union einzuhalten gilt. Nach baldiger Handlungsfähigkeit sieht es aber momentan mitnichten aus.

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FlüssiggasAKTUELL 11/2017 · PDF
Inhaltsverzeichnis
DVFG
Forum Flüssiggas 2017 am 8. und 9. November: Moderne Flüssiggas-Anwendungen in Energiewende einbeziehen
Politik & Markt
38. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes: Beschluss des Bundeskabinetts erkennt Potenziale von Flüssiggas an
Technik & Normung
Technik & Normung - Neues aus den Regelwerken DIN und DVGW: DIN 4815-6 und DIN 4811
Termine
Noch mehr Auswahl an der Deutschen Flüssiggas Akademie: G 607-Lehrgang Kompakt oder mit erweitertem Praxisteil
DVFG

Forum Flüssiggas 2017 am 8. und 9. November: Moderne Flüssiggas-Anwendungen in Energiewende einbeziehen

Während sich die Flüssiggas-Wirtschaft in Würzburg traf, liefen in Berlin die Sondierungsgespräche zu einer möglichen Jamaika-Koalition noch auf Hochtouren. Im Fokus des Branchenkongresses stand daher unter anderem eine zentrale Botschaft an die Politik: Zur notwendigen Neujustierung der Klimaschutzpolitik kann der Energieträger Flüssiggas ebenso signifikant beitragen wie zur Luftreinhaltung.

Der DVFG-Vorsitzende Rainer Scharr appellierte eindringlich an die Sondierer, sich in der Klimaschutz- und Energiepolitik auf realistische Ziele zu verständigen. Alle Maßnahmen und Instrumente der neuen Legislaturperiode sollten an ihrem konkreten Beitrag zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen und Luftschadstoffen gemessen werden, so Scharr. Im Wärmemarkt könne ein Wechsel zu effizienter Flüssiggas-Technologie jährlich vier Millionen Tonnen CO2 einsparen; mit einer Verdopplung der Autogasflotte wäre im Mobilitätssektor pro Jahr eine Reduktion um eine Million Tonnen CO2 möglich. Zudem könne der Energieträger Flüssiggas mit einer drastischen Senkung von Schadstoffen wie Feinstaub und Stickoxiden aufwarten.

Am Forum Flüssiggas 2017 nahmen rund 250 Experten, Entscheider, Unternehmer sowie nationale und internationale Hersteller teil. Im Rahmen der begleitenden Fachausstellung präsentierten 26 Unternehmen auf 1.400 m2 Fläche Produkte, Innovationen und neue Ideen rund um den Einsatz des Energieträgers Flüssiggas. In Kooperation mit der Fokus Zukunft GmbH & Co. KG wurde die Veranstaltung zudem klimaneutral gestellt: Die CO2-Emissionen der Veranstaltung werden über die Förderung eines Wasserkraft-Projektes kompensiert, das emissionsfrei Energie für Gebiete in Mali, Mauretanien und dem Senegal erzeugt.
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Forum Flüssiggas
© DVFG / Andreas Grasser
Politik & Markt

38. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes: Beschluss des Bundeskabinetts erkennt Potenziale von Flüssiggas an

Am 22. November hat das Bundeskabinett den Entwurf der 38. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (38. BImSchV) beschlossen, die Vorgaben der Europäischen Union zur Treibhausgasquote von Kraftstoffen in nationales Recht umsetzt. Damit wird erstmals der Beitrag von Flüssiggas als Kraftstoff Autogas in Bezug auf die Treibhausgasminderung herausgestellt. Mit einem Wert von 73,6 kg CO2-Äquivalent pro Gigajoule unterschreitet Flüssiggas den europäischen Referenzwert zur Regelung der Treibhausgasquote konventioneller Kraftstoffe um 22 Prozent. Ebenfalls richtungsweisend für die Flüssiggas-Branche: Mit der nun beschlossenen Verordnung kann künftig auch biogenes Flüssiggas auf die Treibhausgasquote angerechnet werden.
Die mit dem Kabinettsbeschluss erfolgte politische Weichenstellung wird nach Ansicht des DVFG dazu beitragen, den deutschen Markt für biogenes Flüssiggas zu öffnen. Die Veröffentlichung der Verordnung im Bundesgesetzblatt steht noch aus.
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Gesetzlicher Rahmen für den Wärmemarkt: Bauministerkonferenz drängt auf Neukonzeption

Die Bauministerkonferenz am 23. und 24. November hat zum wiederholten Mal eine Neukonzeption der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) als dringend notwendig angemahnt. Die für Bau zuständigen Minister der Länder und Vertreter des Bundes forderten die Bundesregierung auf, zeitnah einen Entwurf vorzulegen. Dieser solle eine hohe Klimaschutzwirkung mit niedrigen Bau- und Bewirtschaftungskosten vereinbaren. Für bezahlbares Bauen und Wohnen müsse die Neukonzeption die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und der Technologieoffenheit beinhalten. Wichtig seien zudem strukturelle Vereinfachungen in der Nachweisführung, um die Anwendbarkeit der Regelungen in der Praxis zu verbessern. _
Dach

© Kapa65 - Pixabay

Neue Studie: E-Fuels wirkungsvoller Hebel zur CO2-Minderung

Eine im November vorgelegte Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) und der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) im Auftrag des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) gelangt zu dem Schluss, dass E-Fuels aus erneuerbaren Quellen notwendig sind, um die EU-Klimaschutzziele für den Verkehrssektor zu erreichen. Selbst in einem stark batterieelektrifizierten Verkehrsszenario werde der Endenergiebedarf aller Verkehrsträger der Europäischen Union im Jahr 2050 zu mehr als 70 Prozent von E-Fuels gedeckt.

Untersucht wurden der zukünftige Energiebedarf des europäischen Verkehrssektors sowie der dafür notwendige Bedarf für den Ausbau erneuerbarer Energieerzeugungskapazität. Auf dieser Basis erfolgte eine Analyse der notwendigen Investitionen, um eine Treibhausgasreduzierung von 95 Prozent im Verkehr zu erreichen. Laut VDA stehen E-Fuels dabei nicht im Widerspruch zur Elektromobilität. E-Fuels werden aber nach Ansicht des VDA für Verkehrsanwendungen, für die aus heutiger Sicht keine elektrischen Antriebssysteme zur Verfügung stehen, unverzichtbar sein. Hier werde man einen Mix aus unterschiedlichen Technologien benötigen. Der Präsident des VDA Matthias Wissmann betonte zudem die Möglichkeit, bestehende Tankstellen und Motoren weiterhin zu nutzen. E-Fuels böten dem Verbrennungsmotor neue Optionen.

Die Studie steht auf der Website der dena zum Download bereit.
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Technik & Normung

Neues aus den Regelwerken DIN und DVGW

Neue Normen und Entwürfe (DIN)

DIN 4815-6, Gummi- und Kunststoffschläuche für Flüssiggas – Teil 6: Doppelwandige Schlauchleitungen zum Anschluss an Leckgassicherungen nach DIN 4811
Norm, Ausgabe 2017-12

Die Norm gilt für doppelwandige Gummi- und Kunststoff-Schlauchleitungen, die zum Anschluss an Leckgassicherungen nach DIN 4811 geeignet sind und die mit Flüssiggas nach DIN 51622 in dampfförmiger Phase mit einem geregelten Druck bis 4 bar und einem Betriebstemperaturbereich von -30 °C bis +70 °C betrieben werden können. Doppelwandige Schlauchleitungen, die mit einem Druck von mehr als 4 bar betrieben werden sollen, können in Anlehnung an diese Norm geprüft werden.


DIN 4811, Flüssiggas-Druckregelgeräte und Sicherheitseinrichtungen – Anforderungen
Norm, Ausgabe 2017-12

Die Norm gilt in Verbindung mit der Europäischen Norm DIN EN 16129 und legt für die Verwendung der Druckregelgeräte in Deutschland die Anforderungen und Betriebsbedingungen an Flüssiggas-Druckregelgeräte und deren Sicherheitseinrichtungen für die in der Norm beschriebenen Anwendungszwecke fest. Gegenüber der vorherigen Ausgabe DIN 4811:2008-06 wurden unter anderem die folgenden Punkte geändert:
  • Aufnahme der Druckregelgeräte für Freizeitfahrzeuge und der für kleine Wasserfahrzeugen,
  • Aufnahme der Anforderungen für Leckgassicherungen.
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Termine

Noch mehr Auswahl an der Deutschen Flüssiggas Akademie: G 607-Lehrgang Kompakt oder mit erweitertem Praxisteil

Wer einen Sachkundelehrgang zu Freizeitfahrzeugen nach DVGW-Arbeitsblatt G 607 besuchen möchte, hat an der Deutschen Flüssiggas Akademie ab sofort die Wahl zwischen zwei verschiedenen Formaten: dem zweitägigen Grundlehrgang Freizeitfahrzeuge Kompakt und dem zweieinhalbtägigen Grundlehrgang Freizeitfahrzeuge mit erweitertem Praxisteil. Für 2018 sind bereits zahlreiche Termine online. Sichern Sie sich jetzt Ihren Platz!

Mehr Informationen und Buchung auf der Website der Deutschen Flüssiggas Akademie.
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Wohnmobil

© travel3000 - Fotolia

Messen und Tagungen

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Veranstaltungen des DVFG

  • 12. - 14.06.2018 Forum Flüssiggas 2018, Leipzig – neues Format mit integrierter DVFG-Jahrestagung!
    weitere Informationen
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Impressum
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
EnergieForum Berlin
Stralauer Platz 33–34
10243 Berlin
Telefon: +49 30 293671-0

Vertretungsberechtigte:
Rainer Scharr, (Vorsitzender)
Jobst-Dietrich Diercks (1. stellv. Vorsitzender)

Vereinsregistereintragung:
Registergericht: Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Registernummer: 95 VR 22412 Nz

Umsatzsteuer-ID Nummer nach § 27s UStG:
DE 114108318
Verantwortlich im Sinne des & 55 Abs. 2 RStV:
Sabine Egidius
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
E-Mail: presse@dvfg.de
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