FlüssiggasAktuell
06/2021
© Deutscher Verband Flüssiggas e.V.
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

am 17. Juni fand unser digitales Forum Flüssiggas 2021 statt. Schön, dass so viele von Ihnen dabei waren und vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen, die wir erhalten haben. Auch wenn sich dieses Livestreaming-Format bewährt hat, hoffen wir darauf, Ihnen beim Forum Flüssiggas 2022 in München endlich wieder persönlich begegnen zu können.

Im Rahmen des Forums Flüssiggas 2021 hat die Mitgliederversammlung Jobst-Dietrich Diercks zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Verbandes Flüssiggas gewählt. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, welchen Beitrag Flüssiggas zu ambitionierten Klimaschutzzielen leisten kann, warum Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz notwendig sind und was er von der Politik erwartet. Das Interview finden Sie hier im Newsletter.

Und wir möchten darin auch einen Blick auf den Jahresbericht werfen: Insgesamt war das Corona-Jahr 2020 für unsere Branche trotz einiger Absatzschwächen ein gutes Jahr. Flaschengas hat durch den Camping-Boom, der durch Corona weiteren Auftrieb erfuhr, einen kräftigen Wachstumsschub erhalten. Und auch der Flüssiggas-Absatz im Tank zur Wärmeversorgung privater Haushalte hat kräftig zugelegt. Auch dank niedriger Preise und der attraktiven Förderlandschaft für die Gasbrennwert-Therme, wenn sie mit erneuerbaren Energien kombiniert wird.

Unser Newsletter FlüssiggasAktuell verabschiedet sich in die Sommerpause.

Genießen Sie den Sommer und bleiben Sie gesund!

Ihr DVFG-Redaktions-Team
 
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FlüssiggasAKTUELL 06/2021 · PDF
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Inhaltsverzeichnis
DVFG
  • Digitales Forum Flüssiggas 2021: Mitgliederversammlung / Marktplatz Flüssiggas / Vortragsprogramm
  • „Mit Flüssiggas lassen sich die innovativsten Heiztechnologien hocheffizient betreiben!“: Interview mit dem neuen DVFG-Vorstandsvorsitzenden Jobst-Dietrich Diercks
  • Jahresbericht 2020: DVFG-Mitglieder resilient in der Corona-Pandemie
Politik & Markt
  • Bundestagswahl 2021: Positionen der CDU/CSU
  • Autogas-Fahrzeuge: Neuzulassungen
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Entwicklung der Anträge von Januar bis Mai 2021
  • Power to X Allianz: Neue Arbeitsgruppe „PtX im Wärmemarkt und Aktionsplan für die künftige Bundesregierung“
Technik & Normung
  • Aktualisierte Fachinformation des DVFG „Transport von Flüssiggasflaschen mit Kraftfahrzeugen“
  • Kommunikationshandbuch 1.5 veröffentlicht
  • Neue Gesetze verabschiedet
  • Normen und Entwürfe (DIN): DIN EN 15502-2-3, DIN EN 437, DIN 3590-1, DIN 3590-2, DIN EN 13110
Termine
14. September 2021: Regionaltagung Nord/Ost
16. September 2021: Regionaltagung West
22. September 2021: Regionaltagung Süd
DVFG

Digitales Forum Flüssiggas 2021: Mitgliederversammlung / Marktplatz Flüssiggas / Vortragsprogramm

  • Mitgliederversammlung
    Die Mitgliederversammlung des DVFG hat am 17. Juni 2021 Jobst-Dietrich Diercks, Geschäftsführer der PRIMAGAS Energie GmbH, zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Diercks gehört dem Vorstand bereits seit 11 Jahren an, seit November 2016 als erster stellvertretender Vorsitzender. Rainer Scharr (Friedrich Scharr KG) verzichtete nach elf erfolgreichen Jahren im Vorstandsvorsitz auf eine erneute Kandidatur - bleibt aber weiterhin im Vorstandsteam. Neues Vorstandsmitglied ist Achim Rehfeldt (PROGAS GmbH & Co. KG), der sich erstmals zur Wahl stellte.

    Der DVFG-Vorstand umfasst ab sofort wieder sechs Mitglieder und setzt sich wie folgt zusammen:

    Jobst-Dietrich Diercks (Vorstandsvorsitzender), PRIMAGAS Energie GmbH
    Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel, Knauber Gas GmbH & Co. KG
    Fritz Gößwein, Gößwein-Gas GmbH
    Stefan Hübner, Tyczka Energy GmbH
    Achim Rehfeldt, PROGAS GmbH & Co. KG
    Rainer Scharr, Friedrich Scharr KG
     
  • Marktplatz Flüssiggas
    Moderiert von Frau Dr. Knauber-Daubenbüchel hat das Technik-Team des DVFG über eine Vielzahl von Themen, Vorschriften und Normen informiert, wie bspw. neue Ladungsvorschriften nach ADR 2021, das elektronische Beförderungspapier, Autogas und Euro VIII, die Technische Regel Flüssiggas 2021, den Nationalen CO2-Emissionshandel und darüber, wo die Reise beim CO2-Preis hingeht. Für DVFG-Mitglieder haben wir im Intranet die Präsentationen von Dr. Anda Šulce, Dr. Samy Al-Ayoubi, Simon Widrinna und Markus Lau zum Download zur Verfügung gestellt (Login erforderlich): http://intranet.dvfg.de/?id=7437
     
  • Vortragsprogramm
    Ein Update zur Zukunft der Nutzung von Flüssiggas gaben die drei Keynotes im Vortragsprogramm am Nachmittag:

    _ Dr. Norbert Dischinger (BOOSTHEAT Deutschland GmbH): Gas-Wärmepumpen mit Flüssiggas für den Kesseltausch im Bestand
    _ Dr.-Ing. Jörg Nitzsche (DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg): DBI-Studie 2: Grüne Flüssiggasversorgung - Aktueller Stand und Entwicklungsmöglichkeiten
    _ Timo Bovi (Johanssen + Kretschmer Strategische Kommunikation GmbH): Die Potentiale von PtX-Anwendungen in Deutschland

Für DVFG-Mitglieder haben wir im Intranet die Präsentationen der Referenten zum Download zur Verfügung gestellt (Login erforderlich): http://intranet.dvfg.de/?id=7435
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„Mit Flüssiggas lassen sich die innovativsten Heiztechnologien hocheffizient betreiben!“


Jobst-Dietrich Diercks ist der neue Vorstandsvorsitzende des Deutschen Verbandes Flüssiggas. Im Interview spricht er darüber, welchen Beitrag Flüssiggas zu ambitionierten Klimaschutzzielen leisten kann, warum Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz notwendig sind und was er von der Politik erwartet.

Herr Diercks, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum neuen Vorstandsvorsitzenden des DVFG. Vielleicht zu Beginn kurz die Frage: Was zeichnet aus Ihrer Sicht die Flüssiggasbranche in Deutschland besonders aus?
Jobst-Dietrich Diercks: Herzlichen Dank! Ich freue mich sehr auf die spannende Herausforderung. Wir als Deutscher Verband Flüssiggas sind Mittelstand pur – das ist unsere DNA. Unsere Branche beschäftigt eine Vielzahl von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, ist sehr gut vernetzt mit dem Handwerk, Herstellern, Architekten, Planern und Zulieferern. Dadurch sind wir ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung insbesondere im überwiegend ländlichen Raum und sorgen dort für Wachstumsimpulse.

Gerade im Wärmemarkt des ländlichen Raumes besteht ein großes Potential zur Vermeidung des Ausstoßes von CO2. Welche Rolle kann Flüssiggas hier einnehmen?
Mit unserem Energieträger lassen sich die innovativsten Heiztechnologien hocheffizient betreiben – von Hybridlösungen mit Photovoltaik oder Solar über die Kraft-Wärme-Kopplung und die Brennstoffzelle bis hin zur Wärmepumpe. Durch die Umrüstung veralteter Heizungsanlagen auf moderne Flüssiggas-Technologien lassen sich deutschlandweit im Wohngebäudebereich des ländlichen Raumes etwa vier Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das sind rund zehn Prozent der geplanten jährlichen CO2-Emissionseinsparungen, die bis 2030 im Gebäudesektor in Deutschland erreicht werden sollen. Und perspektivisch auf die nächsten 10 bis 15 Jahre gesehen muss es unser Ziel sein, nur noch biogenes oder klimaneutral erzeugtes synthetisches Flüssiggas einzusetzen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung der Energiewende.

Wie ist die Branche diesbezüglich aufgestellt?
Wir müssen jetzt die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranbringen. Hier sind wir auf einem guten Weg: Mit biogenem Flüssiggas hat die Branche bereits seit über zwei Jahren ein Produkt auf dem Markt, das auch gesetzgeberisch anerkannt ist. Das kann jedoch nur der erste Schritt sein. Deshalb freuen wir uns sehr, dass es auf Seiten von Industrie und Raffinerien deutlich wahrnehmbare Bestrebungen gibt, regeneratives Flüssiggas aktiv zu produzieren. Da müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Wir als Flüssiggasbranche, die geprägt ist von mittelständischen, inhabergeführten Unternehmen, sind bei der Erforschung, Entwicklung und Produktion weiterer biogener sowie klimaneutraler synthetischer Kraft- und Brennstoffe auch auf die Unterstützung und Zuarbeit anderer Marktteilnehmer angewiesen.

Welche Unterstützung erwarten Sie von der Politik?
Wir begrüßen ausdrücklich die Initiativen der Bundesregierung, im Bereich der Bestandsgebäude mehr Fördermittel bereitzustellen. Wir möchten aber nachdrücklich darauf hinweisen, bei den Fördermaßnahmen das Prinzip der Technologieoffenheit nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Punkt, der uns Sorgen bereitet, ist die Fixierung der Politik auf einige wenige technische Lösungen. Um es ganz klar zu sagen: Die einseitige Festlegung auf die rein elektrische Wärmepumpe ist aus meiner Sicht ein Irrweg.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, diese einseitige Festlegung der Politik zu korrigieren?
Wir sind als Verband nicht allein. Unser europäischer Dachverband Liquid Gas Europe ist eine unverzichtbare Stimme gegenüber dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission. Wenn wir in der EU technologieoffene Lösungen durchsetzen können, strahlt das auch auf die Bundespolitik ab. National betrachtet ist aus meiner Sicht unsere Vernetzung in der PtX-Allianz besonders relevant. In dieser Allianz haben sich zahlreiche Partner verbunden, die wie wir den Markt für biogen und synthetisch erzeugte Kraft- und Brennstoffe systematisch öffnen wollen.
 
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Jahresbericht 2020: DVFG-Mitglieder resilient in der Corona-Pandemie


Die im DVFG organisierten Versorgungsunternehmen können trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im Pandemie-Jahr 2020 mit der Geschäftsentwicklung zufrieden sein. Positiv entwickelt hat sich im vergangenen Jahr das Kerngeschäft Brenngas mit einem Plus von 2,2 Prozent. Die im DVFG vertretenen Flüssiggas-Versorger konnten in diesem Segment den Verkauf von Brenngas an private Haushalte (+4,6 Prozent) sowie den Absatz von Flaschengas (+9,4 Prozent) deutlich steigern. Rückläufig waren dagegen der Autogas-Absatz (-19,3 Prozent) sowie die Großlieferungen an Industrie- und Chemieunternehmen (-8,8 Prozent). Insgesamt ist der Absatz der DVFG-Mitgliedsunternehmen im Vergleich zu 2019 leicht um 1,6 Prozent gesunken.

Der Jahresbericht 2020 des DVFG mit zahlreichen weiteren Marktdaten steht Ihnen auf der Webseite des Verbandes in digitaler Form zur Verfügung.
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Politik & Markt

Bundestagswahl 2021: Positionen der CDU/CSU


Nach SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP haben nun auch CDU/CSU ihr „Programm für Stabilität und Erneuerung. Gemeinsam für ein modernes Deutschland.“ zur Bundestagswahl 2021 vorgelegt. Wir haben für Sie die wichtigsten Positionen der Union zu den Themen Wärme und Mobilität herausgearbeitet.

Mobilität
  • „Wir wollen, dass in Deutschland weiterhin die besten Autos der Welt produziert werden – und zwar mit allen Antriebsformen.“
  • „Wir setzen dabei neben der Elektromobilität auch auf synthetische Kraftstoffe im Straßenverkehr und wollen sie – wie auch Wasserstoff – perspektivisch auch im Schwerlastverkehr einsetzen.“
Wärme
  • „Klimaneutralität wird ein Wettbewerbsvorteil unserer Wirtschaft werden. Investitionen in Klimatechnologien und Energieeffizienz zur CO2-Reduktion sollen künftig steuerlich besser abgesetzt werden können. Im Rahmen einer Klimaeffizienzreform wollen wir auf das Klimapaket aufbauen und energiebezogene Steuern, Umlagen und Entgelte stärker auf CO2-Ausstoß ausrichten.“
  • „Zur Effizienzgewinnung setzen wir vor allem auf technologische Weiterentwicklung und Innovationen – bei Produkten ebenso wie bei Verfahren. […] Um die energetische Sanierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien noch besser zu fördern, werden wir die KfW-Programme attraktiver gestalten.

Wärme & Mobilität
  • „Wir wollen den Aufwuchspfad der CO2-Bepreisung straffen und so schnell wie möglich zu einem Europäischen Emissionshandel für Mobilität und Wärme übergehen.“
  • „Wir setzen auf das Instrument des Emissionshandels und kompensieren entstehende Mehrbelastungen mit gezielten Entlastungen in den Bereichen Wohnen und Mobilität.

Erstes Fazit: Um ambitionierte Klimaschutzziele zu erreichen, setzen CDU/CSU auf Technologieoffenheit und Innovationen. Sowohl was die Anwendungstechnologien im Wärmemarkt betrifft als auch die Antriebsformen im Mobilitätssektor. So sollen im Straßenverkehr neben der Elektromobilität auch ausdrücklich synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen.

Autogas-Fahrzeuge: Neuzulassungen

Im Mai 2021 wurden in Deutschland 618 Autogas-Fahrzeuge neu zugelassen. Dies sind weniger Neuzulassungen als im April 2021 – im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich die Zahl der Neuzulassungen von Autogas-Fahrzeugen jedoch mehr als verdreifacht. _
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Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Entwicklung der Anträge von Januar bis Mai 2021

In den 121.996 BEG-Anträgen von Januar bis Mai 2021 mit insgesamt 81.229 Wärmeerzeuger-Maßnahmen wurde in 37.701 Fällen der Ölheizungstausch beantragt. Bei den Wärmeerzeuger-Maßnahmen wiederum entfallen 13.899 auf Gashybrid und Renewable-Ready.
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Power to X Allianz: Neue Arbeitsgruppe „PtX im Wärmemarkt und Aktionsplan für die künftige Bundesregierung“


Die Power to X Allianz, deren Mitglied der DVFG ist, hat eine Arbeitsgruppe „PtX im Wärmemarkt und Aktionsplan für die künftige Bundesregierung“ eingerichtet. Mit der neuen Arbeitsgruppe, in der auch der DVFG vertreten ist, verfolgt das branchenübergreifende Aktionsbündnis aus Unternehmen und Verbänden das Ziel, ein gemeinsames Positionspapier zu PtX im Wärmemarkt und konkrete Handlungsempfehlungen für die künftige Bundesregierung zu erarbeiten. Die bisherigen Kernpunkte sind u.a.
  • Technologie- und Anwendungsoffenheit als Grundvoraussetzung zur Verfolgung der Klimaziele im Wärmesektor
  • Forderung nach einem gesetzlich verankerten Ziel für klimaneutrale Energieträger

Biogenes und klimaneutrales synthetisches Flüssiggas spielen insbesondere im Wärmemarkt abseits der Wärmenetze eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Energiewende. Mit regenerativem Flüssiggas lassen sich bereits heute bestehende und am Markt verfügbare Heiztechnologien wie Gas-Wärmepumpen, Gas-Brennstoffzellen KWK, Gas-Mikro KWK oder Gas-Brennwertheizungen betreiben.
 
Technik & Normung

Aktualisierte Fachinformation des DVFG „Transport von Flüssiggasflaschen mit Kraftfahrzeugen“


Die Merkblätter zum Transport von Flüssiggasflaschen mit Kraftfahrzeugen wurden auf den aktuellen Stand gebracht und auf der Website des DVFG veröffentlicht. Ein neues Design sorgt für eine bessere Übersichtlichkeit. Die wichtigsten Änderungen sind:
a) Berücksichtigung der Änderung der Sondervorschrift CV 36
b) Klarstellung eines absoluten Rauchverbots während aller Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit Flüssiggas stehen (Be- und Entladen, Transport etc.)
c) redaktionelle und grafische Bearbeitung
d) Einfügen eines Inhaltsverzeichnisses.

Kommunikationshandbuch 1.5 veröffentlicht
Das DVFG-Kommunikationshandbuch ist eine öffentliche Schnittstelle zur Abwicklung von Serviceaufträgen in der Flüssiggasbranche. Das Kommunikationshandbuch wird für die Übermittlung von Serviceaufträgen zwischen Flüssiggas-Versorgungsunternehmen und Serviceunternehmen oder auch zugelassenen Überwachungsstellen verwendet. Der Fachausschuss Technologie des DVFG hat eine aktualisierte Version 1.5 des Handbuchs veröffentlicht. Diese gilt ab dem 1. Januar 2022. Neben einer Aktualisierung der Versorger- und Herstellerverzeichnisse wurde insbesondere eine Änderung der übertragenen Behälterdatensätze notwendig. In der neuen Schnittstelle ist es möglich, zwischen privat betriebenen und gewerblich betriebenen Flüssiggasanlagen zu unterscheiden, was Auswirkungen auf die Führung von Prüfnachweisen und die Übertragung von Daten an das zentrale Anlagenkataster hat.

Die aktualisierte Version des Kommunikationshandbuches kann auf der Website des DVFG heruntergeladen werden.

Neue Gesetze verabschiedet
Der Deutsche Bundestag hat auf seiner Sitzung am 20. Mai 2021 das Gesetz zur Anpassung des Produktsicherheitsgesetzes und zur Neuordnung des Rechts der überwachungsbedürftigen Anlagen in 2. und 3. Lesung verabschiedet. Mit der Zustimmung des Bundesrates vom 25. Juni 2021 kann das Gesetz nun in Kürze im Bundesgesetzblatt erscheinen. Es soll in weiten Teilen bereits zum 16. Juli 2021 in Kraft treten. Die unmittelbaren Auswirkungen für die Branche sind gering, da es sich nur um den ersten Schritt eines umfangreicheren Restrukturierungsvorhabens handelt. Durch diese Restrukturierung erfolgt eine Trennung zwischen dem Bereich der Produktsicherheit (Produktsicherheitsgesetz- ProdSG) und dem Bereich der überwachungsbedürftigen Anlagen (Gesetz über überwachungsbedürftige Anlagen – ÜAnlG). Das ÜAnlG ermächtigt zudem das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), den Katalog der überwachungsbedürftigen Anlagen anzupassen. Dieser ist derzeit in der Betriebssicherheitsverordnung festgelegt, welche zukünftig angepasst werden wird. Eine weitere wichtige Änderung ist die Einführung eines deutschlandweiten Katasters für überwachungsbedürftige Anlagen, das bislang nicht in allen Bundesländern besteht. Hier gelten bis zur Einführung einer bundesdeutschen Katasterverordnung die jeweiligen Landesvorschriften zunächst weiter.

Bereits beschlossen wurde parallel dazu die Neuordnung der Marktüberwachung. Das zugehörige Marktüberwachungsgesetz ist bereits am 17. Juni 2021 im Bundesgesetzblatt erschienen. Es gilt ebenfalls ab dem 16. Juli 2021.
 

Neues aus den Regelwerken DIN – Juni 2021


Neue Normen und Entwürfe (DIN)
 
DIN EN 15502-2-3, Heizkessel für gasförmige Brennstoffe - Teil 2-3: Spezifische Norm für Hybrid-Raumheizgeräte, die gasbefeuerte Geräte mit Wärmepumpen in einem Produkt kombinieren

Norm-Entwurf, Ausgabe 2021-07, Frist zur Stellungnahme bis 2021-08-04
 
Diese Europäische Norm legt die Anforderungen und Prüfverfahren, insbesondere für die Konstruktion, Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit und rationelle Nutzung von Energie sowie für die Klassifizierung und Kennzeichnung von Hybrid-Gasheizkesseln oder Systemen, die als eine Einheit in einem oder mehreren Gehäusen gekennzeichnet sind, fest. Der Hybrid-Gasheizkessel besteht aus:

a) einem Gasheizkessel als primärer Wärmeerzeuger, der den Wärmebedarf unter allen Betriebsbedingungen bereitstellen könnte. Es ist ein gasbefeuerter Zentralheizkessel von den Gasgerätearten C1 bis C9, B2, B3 und B5, nach der Klassifizierung in CEN/TR 1749;
b) einer Elektro- oder Gaswärmepumpe, die den Wärmebedarf nicht unter allen Betriebsbedingungen abdecken muss;
c) einer Steuerungseinheit, die den Betrieb der Erzeuger optimiert.
 
Diese Norm legt Anforderungen an Heizkessel mit bekannter Konstruktion fest. Bei Heizkesseln mit jeglicher alternativen Konstruktion muss das Risiko, das mit dieser alternativen Konstruktion verbunden ist, beurteilt werden. Diese Norm legt die minimalen Betriebsanforderungen fest, die sicherstellen, dass die Produkte für den vom Hersteller bestimmten Gebrauch geeignet sind, wenn sie zur Raumheizung und/oder Warmwasserbereitung genutzt werden. Diese Norm muss angewendet werden:
a) für Gasheizkessel, in Verbindung mit dem allgemeinen Teil der DIN EN 15502-1 und dem spezifischen Teil 2-1 und 2-2;
b) für Wärmepumpen, in Verbindung mit DIN EN 14511-4, DIN EN 378-1 bis DIN EN 378-4 und DIN EN 14825;
c) für elektrische Sicherheit, in Verbindung mit DIN EN 60335-1, DIN EN 60335-2-102, DIN EN 60335 240, DIN EN 60335-2-40/A2 und DIN EN 60204-1;
d) für sanitäre Warmwasserbereitung, in Verbindung mit DIN EN 13203-5.
 
DIN EN 437, Prüfgase - Prüfdrücke – Gerätekategorien
 
Norm, Ausgabe 2021-07
 
Diese Norm legt die Prüfgase, Prüfdrücke und Gerätekategorien für die Verwendung von Brenngasen fest. Sie gilt als übergeordnetes Dokument für die speziellen Gerätenormen, die unter den Geltungsbereich der Verordnung (EU) 2016/426 über Geräte zur Verbrennung gasförmiger Brennstoffe fallen. Die Norm enthält Empfehlungen zur Verwendung von Gasen und Drücken bei der Durchführung der Prüfungen. Das vollständige Verfahren wird in den entsprechenden Gerätenormen angegeben. Die angegebenen Prüfgase und Prüfdrücke sind im Prinzip für sämtliche Geräte bestimmt, um die Konformität mit den Anforderungen der entsprechenden Normen sicherzustellen. Jedoch kann die Verwendung einiger Prüfgase und Prüfdrücke in den nachfolgenden Fällen nicht angemessen sein:
a) Geräte mit einer Nennwärmebelastung von mehr als 300 kW;
b) Geräte, die vor Ort zusammengebaut werden;
c) Geräte, bei denen die endgültige Gestaltung durch den Anwender beeinflusst wird;
d) Geräte für den Einsatz bei hohen Versorgungsdrücken.
In diesen Fällen können die spezifischen Gerätestandards andere Testbedingungen angeben, um die Einhaltung ihrer Anforderungen herzustellen.
 
Gegenüber DIN EN 437:2019-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Aktualisierungen in Tabelle 6, Tabelle 7 und Tabelle B.4;
b) redaktionelle Änderungen.
 
DIN 3590-1, Gas-Absperrarmaturen und Überdruckschutzvorrichtungen für Druckmessgeräte - Teil 1: Anforderungen und Prüfungen
 
Norm, Ausgabe 2021-07
 
Dieses Dokument ist anzuwenden für Anforderungen und Prüfungen von Gas-Absperrarmaturen und Überdruckschutzvorrichtungen für Druckmessgeräte bis MOP kleiner gleich 250 bar. Sie werden mit Gasen nach DVGW-Arbeitsblatt G 260 betrieben. Dieses Dokument ist nicht anzuwenden für Absperrarmaturen, die in den Geltungsbereich folgender Normen fallen, DIN EN 13774 für Gasverteilungssysteme und DIN EN 14141 für den Transport von Erdgas in Fernleitungen.
 
DIN 3590-2, Gas-Absperrarmaturen und Überdruckschutzvorrichtungen für Druckmessgeräte - Teil 2: Konformitätsbewertung
 
Norm, Ausgabe 2021-07
 
Dieses Dokument legt Anforderungen an die Konformitätsbewertung von Gas-Absperrarmaturen und Überdruckschutzvorrichtungen für Druckmessgeräte fest. Dieses Dokument ist in Verbindung mit DIN 3590-1 anzuwenden.
 
DIN EN 13110, Flüssiggas-Geräte und Ausrüstungsteile - Ortsbewegliche, wiederbefüllbare geschweißte Flaschen aus Aluminium für Flüssiggas (LPG) - Auslegung und Bau
 
Norm-Entwurf, Ausgabe 2021-07, Frist zur Stellungnahme bis 2021-08-04
 
Dieses Dokument legt Mindestanforderungen an Werkstoffe, Auslegung, Bau und Ausführung, Prüfung und Untersuchung während der Fertigung von ortsbeweglichen wiederbefüllbaren geschweißten Gasflaschen für Flüssiggas aus Aluminium mit einem Fassungsraum von 0,5 l bis einschließlich 150 l fest, welche einer Umgebungstemperatur ausgesetzt werden. Gegenüber DIN EN 13110:2019-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Überarbeitung von Abschnitt 5.7;
b) redaktionelle Aufbereitung des Dokuments.

Veranstaltungen des DVFG

DVFG-Termine 2021: Politisches Podium, Regionaltagungen

Die energiepolitischen Sprecher der Fraktionen des dann neu gewählten Deutschen Bundestages wollen wir Mitte November in Berlin zu einem Podium einladen, um die Vorhaben der 20. Wahlperiode zu diskutieren. Die Veranstaltung planen wir inklusive des Vorabends als Präsenz-Termin. Sobald die Sitzungswochen des Deutschen Bundestages in der zweiten Jahreshälfte feststehen, geben wir den Termin bekannt.

Auch die Regionaltagungen des Jahres 2021 sollen als Präsenzveranstaltungen „über die Bühne gehen“, wenn es die Pandemie erlaubt. Die Regionalobleute werden den Ort der jeweiligen Veranstaltung rechtzeitig bekanntgeben, die Termine stehen bereits fest:

14. September 2021: Regionaltagung Nord/Ost
16. September 2021: Regionaltagung West
22. September 2021: Regionaltagung Süd

 
Impressum
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
EnergieForum Berlin
Stralauer Platz 33–34
10243 Berlin
Telefon: +49 30 293671-0

Vertretungsberechtigter:
Jobst-Dietrich Diercks (Vorsitzender)

Vereinsregistereintragung:
Registergericht: Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Registernummer: 95 VR 22412 Nz

Umsatzsteuer-ID Nummer nach § 27s UStG:
DE 114108318
Verantwortlich im Sinne des § 55 Abs. 2 RStV:
Olaf Hermann
Deutscher Verband Flüssiggas e. V.
E-Mail: presse@dvfg.de
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